Geliebter Lenz… |
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…titelte die „Süddeutsche“ am Tag nach dem Bekanntwerden des Todes von Siegfried Lenz. Ich war an dem Tag auf der Frankfurter Buchmesse engagiert und kondolierte wie viele seiner Leser, Buchhändler und Autoren-Kollegen am Stand des Hausverlages von Siegfried Lenz. Wir pilgerten an den Abos einwerbenden-Ständen der Tageszeitungen vorbei, deren Mitarbeiter im Gespräch über den gestorbenen Lenz die Abo-Werbung vergaßen. Die großen Zeitungen plakatierten andere Titelzeilen, aber fast alle brachten sie: Photos alsoberflächige Abbilder dieses tiefgründelnden Autors und Menschen auf die Titelseite. |
Bei der Gründung des Schriftstellerverbandes 1970 („Einigkeit der Einzelgänger“) zusammen mit den anderen „Großautoren“ wie Böll und Walser und Grass ernüchterte Lenzim kleinen Kreis die Jungautoren mit eigenen Erfahrungen: „Wenn Euer Buch auf einer halben Seite in der Süddeutschen oder der FAZ oder der WELT rezensiert wird – dann denkt Ihr, der Nobelpreis ist nahe. Oder mindestens ein toller Umsatz. Irrtum! Wenn eines meiner Bücher auf einer halben Tageszeitungsseite besprochen wird, dann sind das am nächsten Tag in meinem Hamburger Verlag gerade mal 12-15 Exemplare, die von Buchhandlungen geordert werden….“ |
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28. Oktober 2014
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