"Jetzt bin ich seit vier Jahren Engel
" hörte
ich Esther, einen der drei Engel vom MARA-Adventskalender neben
mir sagen. Inzwischen war der Engel zivil. die Flügel in
irgendeinem irdischen Hangar verstaut und stand mit Wollmütze
auf dem dunklen Haar und Glühwein in der Hand auf dem Weihnachtsmarkt.
Wer kann das schon von sich sagen - seit vier Jahren Engel
zu sein! Inmitten der globalen Weihnachtsmänner-Inflation
sind Engel elitär, wenn nicht gar wirklich Elite. Und Uelzens
Stadt und Kreis hat welche unter festem Vertrag - welch Verbindung
zum Allerhöchsten!
Nein, im Ernst: Ich habe die Uelzener MARA-Engel nach über
drei Jahren in der und durch die Zeitung auch endlich mal life
erlebt, tatsächlich hautnah und anfaßbar. Meine Engel
hießen Esther, Luisa und Linda und Esther ist der dienstälteste
Engel. Ihre Schwester Jenny, auch langjähriger MARA-Engel,
arbeitet derzeit in Israel, was nur logisch ist. Denn Engel
sollten die Ecke der Erde schon kennen, von der aus die Engel
Karriere machten. Das Kaff Bethlehem ist - von hier aus gesehen
- schließlich um die Ecke von
..Dort arbeitet der
Uelzener MARA-Engel Jenny nach einem himmlischen Schulabschluß
am LEG derzeit in einem Altenheim, was auf eine gewisse Systematik
in der Engelsausbildung schließen lässt. Engel sind
schließlich Virtuosen sozialer Kompetenz und müssen
sich in allen Altersstufen auskennen: Von den Kindern vor dem
MARA-Kalender bis zum Menschen im letzten Lebensabschnitt
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Engel wirken in verschiedenen Leistungsstufen - mit den Erzengeln
an der Spitze. Bei Jenny und Esther ist das nur eine Frage der
Zeit bis sie befördert werden und auch Luisa und Linda
haben das Zeug dazu. Ich meine mit "Zeug" nicht ihr
Engelsgewand, sondern die seelische und verstandesmäßige
Ausrüstung für diesen erlesenen Job, denn man muß
als irdischer Engel können, was andere nicht können:
So tun, als ob man schwebt. So tun , als ob man endlos gütig,
dauerhaft hilfsbereit, ewig voller Liebe ist. So tun, als ob
man das Böse dieser Welt, ihr Gekränktsein, ihre kleinen
und großen Kriege nur kennt, um sie gleich auszugleichen,
erträglicher zu machen.
Unsere Uelzener MARA-Engel - ob sie beneidet werden um das kleine
Taschengeld? Ob untereinander Hierarchien bestehen, etwa Dienstalter-Prämien?
Ob die unteren Engeln Mühe haben beim Engelsein, wenn die
oberen Engel demnächst Erzengelzuschlag bekommen und mehr
bewundert werden, weil einfach schon länger bewundert werden?
Gleichwie - ich kann mir vorstellen und will mir vorstellen,
dass dieser Job prägt und die Lust darauf dauerhaft weckt,
gewisse engelhafte Züge in den Alltag auch nach dem 23.
Fenster und dem Christfest mitzunehmen.
Denn dann wirken sie weiter auf uns Irdische ohne eigene Erfahrungen
in der Engelsrolle. Und wirken so lange auf uns Gewöhnliche,
bis wir Lust haben, es ihnen gleichzutun. Diesen MARA-Engeln
von Uelzen Stadt und Land. Womit wir eines Tages alle engelhafte
Züge hätten - und dies nicht nur zur Weihnachtszeit.
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