Public Viewing |
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Ich war noch nie dabei. Aber jetzt – beim Public Viewing. Borussia gegen Bayern. Ich weiß, fast schon vergessen, aber für mich wie heute. Ich war dabei im Bärengarten in Ravensburg, meinem Stamm-Hotel.Und werde sowas in Uelzen gründen. Oder in Allenbostel: Public Viewing mit Essen und Trinken, draußen mit Heizung und Aschenbecher. Das Seminar hatte ich unauffällig pünktlich beenden können wegen Platzangst, Angst keinen Platz zu kriegen. Draußen war er, unter einer Kastanie, 200 m entfernt vom Bildschirm, mit Bank und Tisch und dazwischen Menschen. Menschen, Menschen. |
Meine „Schwäbische“ (Zeitung) spielt Untersetzer. „Das Essen dauert“ wird bedauert. Klar. „Noch ein Bier?“ „Gerne, ja.“ Inzwischen wird auf dem Bildschirm gestürzt, zwangspausiert, gelaufen, gerannt, wieder gestürzt. Wir brodeln. Wir Public Viewer. Der Zwiebelrostbraten kommt mit Zwiebeln, Pommes und er kommt heiß. Wie die das nur machen…Die Blonde ,erste Feuchtigkeit unter der Stirn und gerufen von Vielen, wünscht noch „einen guten...“ Die Roten laufen mit den Gelben und umgekehrt, rennen, stürzen, zwangs…Sie wissen schon. Ich esse allem zum Trotz drei Bissen zwischen Pommes in Pfeffersauce und Fleisch mit Zwiebeln. Beim ersten Fast-Tor unter kollektivem Schrei schmecken die Pommes anders. Sie waren ins Bierglas getunkt statt Pfeffersauce. Das Essen wird kalt und ich merke es erst, als ich einen neuen Bissen zum Munde führe und statt Fleisch ein Stück „Schwäbische Zeitung“ neben mir aufgegabelt hatte. Ich spucke sie schlechten Gewissens aus, schließlich ernährte mich dieselbe Zeitung mal als ich als Student dort schrieb. Kolumnen. Wöchentlich. |
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27. Mai 2014
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