Die Geschichte mit den bis heute gesuchten Steinen der Weisen ist nicht von mir. Auch nicht von dem, der sie an eine Zeitschrift für Lebenskunst einsandte. Weil ich sie länger davor im Zusammenhang mit Management-Training las – und davor als Kind bei Onkel Hans-Heinrich erlebte. Der – damals Student der Astronomie und Astrophysik - hat sie uns vorgespielt, die Sache mit den Steinen der Weisen:
Man nimmt einen gläsernen Wasserkrug oder eine Vase (mindestens 5 Liter Fassungsvermögen) und sammelt zehn faustgroße Steine aus der Lüneburger Heide (dürfen auch von woanders her oder auch zwölf Steine sein, aber unsere sind nun mal Handschmeichler).
Der mit den Steinen legt jetzt die Steine vor den Augen seiner Schüler, seines Publikums behutsam nacheinander in das große Glas. Bis oben.
„Ist das Glas voll?“ fragt der mit den Steinen. Sein Publikum ist lernfähig und ruft „Ja!“
Der mit den Steinen schüttelt den Kopf, greift nach einem Eimer mit kleinen Kieselsteinen, kippt die über die großen Steine, bis sie alle Lücken zwischen diesen gefüllt haben.
„Ist es jetzt voll?“ fragt er. Es gibt mißtrauische oder kluge Menschen im Publikum. |
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Die sagen jetzt aufgrund der bisherigen Erfahrung „Wahrscheinlich nicht…“ „Gut“ sagt der mit den Steinen, nimmt ein Spieleimerchen mit feinem Sand und kippt das Eimerchen über Steine und Steinchen.
„Nun – voll?“ fragt er und alle rufen „Nein!“ Die einen aufgrund ihrer Klugheit, die anderen sicherheitshalber. „Sehr gut“ sagt der mit den Steinen, holt eine Kanne mit Wasser und gießt das Wasser in das Glas.
„Was lernen wir daraus?“ wird gefragt und die ganz schlauen von heutzutage begreifen dann sofort, was. „Dass in einen noch so vollen Terminkalender immer noch ein Termin reinpasst!“
„Nein“, sagt der Herr über all das, was im Glas ist, „nein. Es lehrt, dass wir in unseren Vorhaben zuerst unsere großen Steine einbringen müssen, weil diese später nie mehr hineinpassen!“
Onkel Hans-Heinrich ergänzte, dass die großen Steine bei jedem anders sind. Bei Grundschulpädagogen, bei Bauhandwerkern, Militärstrategen, Speditionen, Unternehmern überhaupt…Onkel Hans-Heinrich hat auch gesagt, dass dies Spiel nicht von ihm kommt. Er kannte es schon von Carl Gauss, auf dessen Professur er später in Göttingen saß. Und Gauss – hatte sie auch schon geerbt… |