Acht Punkte |
||
Der Untererzengel Gabriel der Kleine hatte es mit Alexander, meinem nächsten Nachbarn, eigentlich besonders gut gemeint. Gabrielchen, der persönliche Bezugsengel von Alexander, wusste nämlich, dass Alexander bei vielen nächtlichen Auto-Fahrten als Lieblingstätigkeit nicht Auto fuhr, sondern zu gerne nachdachte, ganz wichtige, manchmal gar tolle Gedanken dachte. Die Eingebung solcher toller Gedanken war Aufgabe von Gabriel dem Kleinen. generell für das Nebenressort „Eingebungen“ zuständig. Diesmal, auf der BAB im nächtlichen Werratal auf dem Weg zurück von Süddeutschland in die Ostheide meinte Alexander`s Bezugsengel es besonders gut und ließ Alexander an seinem Steuer nachdenken über ein bisher nicht gelöstes Problem, eines zwischen Gott und der Welt. Eines, das nach Meinung von Alexander selbst, bisher noch nie jemand an - geschweige durchdacht hatte, am wenigsten dessen Lösung. Als Alexander dies am Steuer begriff, wie kostbar dieser Gedanke mit seiner Lösung war, wollte er – wie immer – die Kostbarkeit auf seinem Diktaphon festhalten (telephonieren ist verboten, diktieren nicht). Und, eben, genau, wir ahnen es: Da wurde Alexander mitsamt seinem Wagen in ein gleißendes rotweißes Licht eingetaucht. Keines von Gabriel dem Kleinen oder gar ein göttliches Licht. Es war dieser verfluchte Starenkasten direkt hinter der Werratalbrücke, der Alexander aus seinen göttlichen Gedanken herausriß und in die erniedrigende irdische Erkenntnis stürzte: Schon wieder erwischt. |
Der Erzengel Gabriel hörte Alexander unten auf der Erde ungebührlich fluchen, unsägliche Wörter in den Mund nehmen und zitierte seinen Untererzengel, Gabriel den Kleinen, sofort zu sich. |
|
|
|
|
Den Autor erreichen Sie unter: |
26. August 2008
|