„Es kann der Frömmste nicht… |
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…in Frieden leben, wenn es dem Nachbarn nicht gefällt“ (Friedrich v. Schiller in seinem Wilhelm Tell). |
„Wenn alle Sozialarbeiter auch die Wirte hinter Thresen wären – dann gebe es kaum Kriminalität“ kursierte es in den sozialen Berufsfeldern der USA in den 70ern. Wir haben auch keinen verlässlichen Nachwuchs mehr für den jetzt einzigen Kulturträger: Feuerwehr. Wir haben auch keine Kirche im Dorf. Aber wir haben dafür alle bestehenden Meinungen im Dorf über Gott und die Welt. alle Meinungen in Sachen Politik zwischen links und rechts und noch weiter. Und: Wir haben mehr Überlebenschancen als jeder größere Fleck auf der Karte. Denn wenn Hacker den totalen Blackout schaffen (plötzlicher Zusammenbruch aller Elektrizitätsnetze einschl. Tankstellen, also keine Mobilität) überleben wir besser: Durch unsere Landwirte (Holz für Kamine, Kartoffeln für die Mägen, Schwienau-und Grundwasser). Wir haben einen Chirurgen im Dorf, zwei Tierärzte, drei Zahn-Prophylaxe-Fachfrauen, seit kurzem einen Rechtsanwalt für spezielle Fälle und für die restlichen religiös-christlichen Fälle einen Diakon (i.R.). Und nicht zu verachten: Ich weiß jetzt schon, welche Männer meinen Sarg tragen werden. „Lieber wäre uns Einäscherung“ sagen die. „Aber Ihr Gewicht machen wir noch“). Auch Roland Kaisers Schlagerwarnung und Schiller-Variante von 1983 betraf uns (noch) nicht: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn ihm die schöne Nachbarin gefällt…“. Ich weiß, ich schwärme. Solange es noch geht. |
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21. August 2018
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