Im Himmel wie auf Erden…

     

…wünsche ich mir die Nachbarschaft und Nähe ganz bestimmter Frauen und Männer. Ich wünsche mir sozusagen ein Traum-Team, mit dem effizient zu leben ich im irdischen Dasein nie so ganz fertig bringe und weshalb ich mir solch Team sozusagen als himmlische Wunschbesetzung in einen künftigen Wolkenhimmel des vergangenen Kinderglaubens phantasiere. Christine gehört sowieso zu diesem Traumteam, als sozusagen zentrale Person, die ich auch ohne Besitz ewig lieben will. Nur leider wünscht sie sich meine weitere Nähe (so wie jetzt auf Erden) nicht ganz so in der Ewigkeit. Weil ich angeblich anstrengend sei.

Zu meinem Wunschteam gehört auch Frau Oesterley, die zentrale Person der Buchhandlung Nohdurft in Ebstorf, deren Firmennamen ich bis heute verbinde mit der „täglichen Notdurft“. Nicht im Sinne der Erstbedeutung (lt. Wahrigs Wörterbuch „Entleerung des Darms bzw. der Harnblase“, sondern für das zugehörige Gegenteil: den „Bedarf des Nötigsten für das Leben“ (Zweitbedeutung im Wörterbuch). Und das sind für mich Bücher, Papier und Schreibinstrumente in jeder Erscheinungsform. Ich brauche täglich Bücher, jede Menge. Bücher vom Fach und von Fächern, vergangene Ausgaben und frisch erschienene. Ich brauche literarische Bücher zum Ausgleich der Fachbücher. Ich brauche Zugang zu den Hörbüchern,
 

deren Produktion durch Verlagsrammler bald die Produktion der Rammler unter den Kaninchen überholen wird. Ich brauche im Zwölferpack Notizblöcke und –schreiber, Umschläge und Toner für Drucker und PC . Frau Oesterley hat alles oder beschafft sofort, was sie nicht hat.

Idealerweise sollte man schon im wirklichen Leben der Besitzerin einer solchen Buchhandlung mit Schreibwarenabteilung (und Brasil-Tabak und Lotto und Geschenkabteilung, welch letztere oft genug aus der Verlegenheit um ein Haar vergessener Festtage verhilft) verwandt sein. Man müßte sich mindestens im himmlischen ewigen Leben ihrer besonderen Sympathie erfreuen.

Frau Oesterley feierte jetzt ihren 100. Geburtstag. Bzw. den ihrer Buchhandlung Nohdurft, die alles an täglicher Notdurft bietet. Sie feiert diesen Geburtstag mit jugendlicher Vitalität im Kreis ihrer Mitarbeiter und Mitgesellschafter dieser OHG, z.B. dem Juniorchef, ihrem Sohn, dem Urenkel des Firmenbegründers. Der wäre mir auch recht als Himmelsteammitglied. Ebenso wie Karl-Heinz Menklein, mein persönlichger Bierlieferant der Sorte, die ich auch dermaleinst genießen will (Hohenfelder) und Frau Meyer, meine Podologin und …ach ja, so viele. Ich arbeite noch dran – an meinem himmlischen Team.




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Prof.Dr.Decker-Voigt@t-online.de

 
20. April 2010