Vom Glück im Fußball und Sport

     

„Sieg“ bedeutete in der Antike, der Wiege unserer Kultur „Glück“. Aus  einem Grund, den die damaligen Denker vom Dienst, die Philosophen, deshalb fanden, weil die Mehrzahl von ihnen selbstverständlich die großen Sportevents wie die Olympischen Spiele, Ballspiele eingeschlossen, besuchten. Im Gegensatz zu den meisten heutigen Philosophen (sagte mir einer, der hauptberuflich philosophiert).  Was sicher etwas kurz gedacht war, denn folgen wir den alten Denkern, dann lässt sich enorm viel lernen nicht nur im, sondern am Sport, Beispiel Fußball.
Sie, unsere antiken Alten, fanden also heraus, dass zwischenmenschliche Beziehungen ohne Regelungen immer in Gefahr sind, in hoffnungsloses Chaos, in Destruktivität, in wechselseitige Vernichtung zu versinken. Im Gegensatz zum Sport.  Ein fair gewonnener oder fair verlorener Wettkampf sei Vorbild für Gruppen, deren Mitglieder sich ertragen und in Folge davon vertragen. Soweit diese Denkarbeit der Philosophie, die heutzutage von der (Sozial-) Psychologie betrieben wird.

Also retten nur Regeln? Vielleicht suchen deshalb unsere heutigen Politiker und Politikerinnen auch so auffällig die Nähe zum gegenwärtigen Fußball-Wettkampf in Russland, weil sie dort noch die ständigen Versuche des Fair-Plays studieren können,
 

welches sie selbst oft nur noch in Ausnahmen anwenden. Gut, es gibt Rempeleien und Rüpel auch innerhalb unserer Fußballgötter-Gruppen, aber das sind Ausnahmen, die eben die Regel als soziale Schmierbutter bestätigen. Schon Fan-Gruppen haben weniger Regeln und was passiert? Mehr Krach.  
Diese Ausnahmen finden sich im Massensport. Oder sahen oder lasen wir einmal bei Reitturnieren, beim Tennis oder bei Formel 1 jemals von Prügeleien, Pöbeleien, Rempeleien und Schmäh der dortigen Götter oder auf den sie umgebenden Rängen? Erst dort, wo es keine Pokale gibt und nur mit dem Medium Wort gekämpft wird, in der Politik also, zeigen sich die Ausnahmen, die sich nicht benehmen können, nicht gleich in Haufen, aber doch Häuflein.  
Vom Siegen als Glück zum Siegen als Triumpf und von dort ist es nicht weit zu unseren Wortschöpfungen wie Ehre und Ruhm und denen verwandt im ersten Grad sind dann Ehr-Geiz und Ruhm-Sucht.

Der preußische Offizier von Clausewitz konnte denken und dachte lange über Letzteres nach. Ganz allgemein und im besonderen auf seinen Krieger-Verein bezogen, in dem damals noch mehr Sucht nach Regeln bestand als jemals im Sport. Es ist letztlich nichts Gutes daraus geworden, die Rettung nur in Regeln zu suchen.



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Prof.Dr.Decker-Voigt@t-online.de

 
17. Juli 2018