Weg, Raus und Strafe… |
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Neuerlich träume ich, ich wäre Bürgermeister. Oder Stadtrat. Oder mindestens Ressortleiter für das Einsammeln der Mietgebühren für die Stände auf dem Wochenmarkt. Sowas Höheres eben. Die Träume sind allesamt Alpträume, weil ich – egal in welchem Amt – bald nach Antritt desselben gekündigt werde. Meine Träume werfen mich raus, schmeißen mich aus dem Amt, beweisen meine völlige Unfähigkeit, bezichtigen mich der Veruntreuung von Steuergeldern, schicken Schadenersatzklagen in Millionenhöhe, kriminalisieren mich. |
mit verbalem glühendem Pech beschmieren, das via Internet-Blogs zu Tsunamis wird? Ich habe das Photo von Otto Lukat links von meinem PC angepinnt, wo er Stirn an Stirn mit seiner Frau bei seiner Verabschiedung aus dem Amt steht, die Umwelt, die Kameras irgendwie vergessend. Vergessen haben wird er nicht, wie oft in seiner Amtszeit er hinausgewünscht, hinausgefeuert, gekündigt und verbal gelyncht worden ist. Zu Recht gab es immensen Ausgleich für die amtsgebundene Schmach. Heutzutage jedenfalls gehört zu Amtsträgern, auch wenn sie nur kleinere Pannen auslösen, sofortige öffentliche Verachtung. Hauptsache sie wissen darum, dass sie eine wichtige Funktion übernehmen, die mit der Arbeit nichts zu tun hat: Einen Anlass darzustellen für uns, die wir immer mehr in der Beschimpfung unsere Befreiung suchen. Das war in allen Zeiten so. Nur früher nicht so. Aber ich irre mich wahrscheinlich - und werde nur älter und lerne: Zu jedem Hosianna! gehört das Kreuzige! Oder weniger dramatisch: Nur die Diktatur gebiert Enthusiasmus (oder wenn man sie abschüttelt wie am 9.11.89) – ansonsten gebiert sie Kritik. Nur welche… |
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11. November 2014
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