An künftig übervolle Kirchen... |
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…dachte ich bei diesem Schild in Oberstdorf im Oberallgäu. Es weist auf die Kirche hin, in der die beiden hiesigen christlichen Konfessionen Gottesdienste anbieten. My God: Wie gefährlich voll würde es in den baldigen Christmetten werden? Donnerwetter – dachte ich. Und ich dachte an jenen Blitz, der der Legende nach in einen Baum neben Martin Luther donnerte – und in ihm erste innere Reformen auslöste… Aber ich irrte in der Annahme, dass die Reformationsjubiläumswut 2017 nun volle und übervolle Kirchen nach sich zöge. Indem die Allgäu-Katholiken nun neben Allgäu-Protestanten künftig nicht nur in Oberstdorf z`samme hocke. Was nichts Neues wäre: Einige Kirchengebäude mit Doppelbenutzung beider Konfessionen gibt es schon lange. Allerdings zelebrieren sie zeitlich nacheinander, nicht miteinander. Aber ich irrte. In Uelzen platzte zwar die St. Marienkirche am Reformationstag aus den Nähten und vonnöten wäre ein Mikrofon für die draußen Wartenden gewesen. Aber sie platzte nicht, weil die Reformation überraschend neue Gläubigkeit produzierte, sondern weil im Kirchenkreis kein weiterer Gottesdienst mit Prediger stattfand. Es war zentralisierte Gläubigkeit. Keine Breitenwirkung wie in Oberstdorf. Dachte ich. |
So aber steht der ökumenisch Hoffende doch nur vor einer (auch sehr schönen) evangelischen Kirche, der die (größere) nur katholische Kirche auf den steinernen Fersen folgt. Ein Irrtum. Oder doch nicht? Vielleicht weist das Schild in Oberstdorf eines Tages auf künftige Wirklichkeit? Und wir hocke alle z`samme, weil sich‘s sonst nicht mehr lohnt. Mit der Heizung, den Gehältern für Küster, Organist, Pfarrer und Pastoren. |
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05. Dezember 2017
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