steht drüber und dann kommen diese kleinen Comics
mit sich herzenden Pärchen. Oder die kleinen Büchlein
mit Geschichten zur Rührung
Wenn mir gar nichts Eigenes einfiel, habe ich so was früher
auch verschenkt. An meine Cousinen und Vettern, wenn die heirateten.
Oder mich ohne Heirat zumindest an einer neuen Lebensabschnittpartnerschaft
teilhaben ließen. Liebe ist
heute eben "serielle
Monogamie". O-Laut von Friederike aus dem Göttinger
Studentenjargon.
Liebe ist für mich auch - die Liebe zu uns, uns Deutschen.
Die Liebe, die wir an unserem im Kleinstkindalter befindlichen
Nationalfeiertag morgen feiern könnten, wenn wir nur könnten
und
wollten.
Hoffentlich geht's und morgen wird aus dem Kleinstkind ein Kleinkind,
das sich stabiler Gesundheit erfreut. Oder gib es sie irgendwo
schon wieder? Die Berechnungen, wieviel kostengünstiger
unserem staatlichen Pleitegeier die Streichung des 3. Oktober
käme? Oder seine Behandlung wie die des Buß-und Bettags?
Als normaler Arbeitstag?. Und wer will darf eine Stunde in die
Kirche. (Für den 3. Oktober müssten wir uns noch was
überlegen. Eine Stunde Bewußtseinstraining gegenüber
Fragen wie: Was sind wir Deutschen - was haben wir?).
Vielleicht aber reicht der Rest unseres Mutes, den wir als WM-Gastgeber
zeigten, indem wir uns nicht mehr so verschämt, sondern
im guten Sinne un-verschämt mit unserer Identität
zeigten: Die der Deutschen. Vielleicht wehen morgen dank unseres
Restmutes restliche Deutschland-Fähnchen an Autos oder
vor Gebäuden.
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Ich liebe unser Land, seine schwierige Geschichte, seine schwierigen
Menschen, also uns. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts gab es tausend
Jahre lang keinen Krieg, der von uns außerhalb der Grenzen
des Hl. Römischen Reiches deutscher Nation getragen wurde.
Wir haben uns bis dahin immer nur untereinander bekriegt. Allerdings
haben wir diese Rücksicht auf andere Nationen im 19. und
vor allem 20. Jahrhundert mehr als nur ausgeglichen. Durch andere
1000 jährige Reiche. Leider. Zum Leiden anderer. Und zu
unserem eigenen.
Wir sollten am 3. Oktober nicht feiern, dass wir wieder wer
sind. Wir sollten feiern, dass wir so sind: Überwiegend
offen für Neues, sogar Globales.
"Aber vergessen Sie in Deutschland vor lauter Globalem
nicht Ihre wunderschöne Sprache, ermahnte mich jetzt in
Estland Frau Kylliki Alekand. Sie und ihre Schwester und viele
Altersgenossen studierten Germanistik und zwar Anfang der 80er
Jahre. "Weil Estlands Zukunft da trostlos war und die letzten
Schulunterrichtsstunden in deutscher Sprache gestrichen werden
sollten. Nur noch Russisch! Da haben wir nach dem Abitur `still`gestreikt
und haben Germanistik studiert. Ganze Geschwistergruppen aus
Familien, die mit Deutsch jedenfalls die innere Freiheit pflegen
wollten."
Deutsch, die innere Freiheit
Wir haben auch eine äußere
und sollten beide feiern wollen. Zusammen mit denen, die wie
unser Nationalfeiertag am 3. Oktober geboren sind und von denen
ich eine liebe. Ähnlich "über alles" liebe,
wie es das Deutschlandlied eigentlich meint: Innerlich nämlich.
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