Von gelben und faulen Säcken |
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Natürlich ist Kunst wichtig. Natürlich betrachten wir Collagen von Georg Lipinsky oder Skulpturen von Georg Münchbach oder Deckengemälde von Michelangelo oder Karikaturen von Haitzinger hier oder Charlie Hebdo in Paris. Wir betrachten ihre Produkte. Oder eigene . Wir sehen, staunen. Und wissen Kluges zu ihnen. Mehr und meistens weniger. Ach! Wenn der Mann – leider ist er schon länger tot - doch nur einige unserer Dörfer am Abend vor der Abholung der gelben Säcke sehen könnte. Er wäre entzückt: Denn allein in unserer Straße im Dorf gibt es jede Menge „Installationen“. Auch so ein Produkt der modernen Kunstprozesse. Unser eigener gelber Sack hängt vorne an der Straße oben am Ast des Pflaumenbaums. Die Säcke von Schulz hinten rechts ( der hat einen Gartenbaubetrieb und deshalb mehr gelbe Säcke) sind kunstvoll auf dem Deckel des Abfalleimers geschichtet. In bestimmten Winkeln, so dass keiner herunterfällt. Reif für die „Documenta“ in Kassel ist Bremers Gelbe-Sack-Installation (s. Bild): Bremers Säcke hängen an einem ausgedienten mobilen Basketballkorb und können deshalb auch mehr im Wind schaukeln als unser am Ast hängender und am Stamm lehnender Sack. Oder Schulzens Liegesäcke. Herr Wollschläger, auch so ein Professor für Kreatives, erinnert an den Ursprung des Wortes Kreativität: Crescere = Wachsenlassen. Ganz enorm wichtig ist im kreativen Prozess, den Zufall die Kunst mitgestalten zu lassen. |
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01. August 2017
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