Zum Kinderkriegen: Politik
Wir schlafen viel zu wenig miteinander. Noch genauer: Wir beischlafen viel zu wenig miteinander und jetzt haben wir die Bescherung: Zu wenig Kinder, um unsere Renten, Pensionen und Versicherungen zu bezahlen. Schöne Bescherung!" hörten wir vor der Erfindung der Antibabypille genau umgekehrt: Wenn manches Kind kam, das nicht kommen sollte. Egal, wen wir am letzten Sonntag gewählt haben: Unsere neue Regierung und die neue Opposition müssen buhlen um diejenigen unter uns, die noch zeugen und empfangen können. Die neuen alten Politiker werden uns wieder vom Segen zu überzeugen versuchen, den nicht nur das Kinderkriegen vermittelt, sondern die Kinderchen selbst. Und wem „Segen" zu altmodisch ist dann eben „volkswirtschaftlichen Zwang" zum Kinderkriegen. Sonst: Sonst wird meine Pension in 20 Jahren nicht mal mehr von zwei Arbeitnehmern bezahlt, sondern nur noch von 1,65 und die Rente meiner Tochter von nur einem 0,7 Menschen. Oder aber: Wir ändern die gesellschaftlichen Strukturen und werben die nötigen Millionen nachweislich kinderliebender Ausländer in unser Land, wo derzeit ebenso wenig Zitronen blühen wie Kinder. Wenn es hingegen deutscher bleiben soll bei uns, gibt's auch eine Möglichkeit. Wir ändern unsere Auffassung von Ehe und Scheidung und erklären die Zwangsscheidung nach fünf Jahren für normal, wenn nicht mindestens drei Kinderchen darin produziert wurden. Und mit dem zweiten Mann und der zweiten Frau verfahren wir ebenfalls so: Scheidung, wenn die nicht fruchtbarer werden als beim ersten Versuch.
Oder wir ändern unsere Religiosität und werden alle nicht nur katholisch - das reicht noch nicht sondern anerkennen und realisieren die Wünsche des Papstes nach Aufhebung jeder Verhütung und damit Manipulation göttlicher Schöpfung. Oder wir veranstalten Nachbarschaftsfeste mit üppigen Tombolas und Geldsammlungen überall dort, wo ein Kind geboren werden könnte. Und bieten Geldpatenschaften an mit Mindestsummen - bis das Kind aus dem Haus seiner Eltern ist und selbst verdient und tüchtig Kinder kriegt. Denn ein Kind großzuziehen kostete laut Statistik schon 1985 rund eine Million deutsche Mark. Oder wir klonen uns Unfruchtbare gleich selbst. Nur bis jetzt verboten. Lauter kleine menschliche Dollys und Doros und Freddi's...Die alten Modelle sind nun mal ausgedient (Fürsten, die frei umherziehen und schwängern, was ihnen gefällt oder „germanisch verbrämte Kinderborne" wo es um systematische Produktion von Arbeitssoldaten = eigene Altersversorgung ging). Irgendetwas müssen wir tun. Mehr beischlafen ohne jede Verhütung. Oder was anderes. Siehe oben. Seien wir gespannt, was unsere neuen Regierenden uns vorschlagen in Sachen Kinderkriegen/ Renten/ Aussterben derer, die sie gewählt haben.
20. September 2009